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Flying Probe vs. ICT: Der ultimative Vergleich für die Leiterplattenprüfung

2025-11-07

Einführung

Im heutigen sich schnell entwickelnden Bereich der Leiterplattenbestückung und -prüfung ist die Gewährleistung hoher Produktqualität und Zuverlässigkeit entscheidend für Leiterplattenhersteller und Elektronikdesigner. Bei der Suche nach effizienten, skalierbaren und kostengünstigen Prüflösungen heben sich zwei Ansätze hervor: das In-Circuit-Testverfahren (ICT), allgemein bekannt als „Bed of Nails“-Test, und das Flying-Probe-Testverfahren (FPT).
Beide gelten als zu den besten Prüfmethoden, doch die Wahl zwischen ICT und FPT bleibt eine kontinuierliche Diskussion, die ein tieferes Verständnis und weitere Erörterung erfordert. Die Auswahl der geeigneten Prüfmethode basierend auf unterschiedlichen Produktionsumfängen, Designs und Prüfanforderungen ist entscheidend.
Dieser Leitfaden ist ein umfassendes Navigationswerkzeug, das Ihnen hilft, diese beiden Prüfsysteme zu verstehen. Er enthält nicht nur reale Beispiele und praktische Tipps, sondern auch Expertenmeinungen. Anhand dieses Leitfadens erhalten Sie ein umfassendes Verständnis der wesentlichen Unterschiede zwischen ihnen – Flying-Probe-Prüfung vs. ICT, Flying-Probe-Prüfung vs. In-Circuit-Prüfung –, die Vorteile jeder Testkonfiguration sowie die Szenarien, in denen jede Prüfmethode am besten für Ihre PCB-Testanforderungen geeignet ist.

Was ist Flying Probe Testen ?

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Die Flying-Probe-Prüfung ist eine äußerst flexible, werkzeuglose Prüflösung, die sich für die PCB-Prototypenerstellung, die Klein- bis Mittelserienproduktion sowie für die Einführung neuer Produkte (NPI) eignet. Sie macht spezielle Pin-Positionierungs-Fixtures überflüssig und verwendet stattdessen bewegliche Testsonden (bis zu acht oder mehr), die von fortschrittlicher Robotik und Testsoftware gesteuert werden.
Der entscheidende Vorteil dieser Prüfmethode liegt in ihrem Aufbau, der Geschwindigkeit und Anpassungsfähigkeit verbindet und es ermöglicht, durch physischen Kontakt spezifische Prüfpunkte (Pads, Vias, Bauteile) auf der Leiterplatte zu testen, ohne aufwendige und kostspielige spezielle Prüfvorrichtungen zu benötigen. Dieses Prüfsystem eignet sich ideal für Anwendungen, bei denen häufige Konstruktionsanpassungen erforderlich sind, und gewährleistet eine einfache Aktualisierung bei der Veröffentlichung neuer Versionen.

Wie funktioniert ein Flying-Probe-Test?

  1. CAD-Daten & Netzliste importieren: Prüfingenieure laden die vollständigen Leiterplattendesign-Daten (einschließlich der Netzliste der Leiterplatte) in die Flying-Probe-Testanlage ein.
  2. Testprogramm generieren: Die Prüfsoftware plant automatisch die Bahn der Sonde, um mehrere Prüfpunkte auf der Leiterplatte anzusteuern.
  3. Bewegliche Sonden im Einsatz: Die automatisierte Flying Probe bewegt sich von einem Prüfpunkt zum nächsten, um Widerstands-, Kapazitäts-, Unterbrechungs- und Kurzschlussprüfungen durchzuführen.
  4. Testabdeckungsberichterstattung: Das System sammelt Echtzeitdaten von jedem Netzwerk- oder Steuerpunkt und meldet sofort mögliche Fehler oder Montagemängel.

Die Prüfung mit Flugsonden kann dynamische „Test-LED“-Prüfungen, SMD-Bauteil-Orientierungsprüfungen und (sofern korrekt konfiguriert) dynamische IC-Programmierung umfassen.

Was ist eine In-Circuit-Prüfung (ICT)?

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Die In-Circuit-Prüfung (ICT), auch bekannt als Bed-of-Nails-Prüfung oder einfach ICT-Prüfung, ist seit langem der Industriestandard für die Serienproduktion. Bei diesem Verfahren kommt spezielle Prüftechnik zum Einsatz, die mit Hunderten oder sogar Tausenden von federbelasteten Stiften ausgestattet ist, die jeweils exakt mit einem bestimmten Prüfpunkt oder Knoten auf der Leiterplatte ausgerichtet sind.
ICT-Prüfer (auch als In-Circuit-Tester bekannt) können alle Knoten einer Leiterplatte gleichzeitig mit einem einzigen Tastendruck prüfen, wodurch eine hochgeschwindigkeitsfähige automatisierte Inspektion der gesamten Platine zur Erkennung von Unterbrechungen, Kurzschlüssen, digitalen Fehlern, Lötbrücken und anderen Montagemängeln ermöglicht wird.

Wie funktioniert ICT?

  • Kundenspezifisches Prüfvorrichtungsdesign: Jede neue Leiterplatte erfordert eine dedizierte Vorrichtung mit Stiften zur Kontaktierung spezifischer Prüfpunkte auf der Leiterplatte.
  • Platinenbestückung: Die Leiterplatte wird in einem einzigen Vorgang auf diese beweglichen/flexiblen Stifte gedrückt.
  • Gleichzeitige Prüfung: Durch Einspeisen von Signalen in die Prüfgeräte können ICT-Systeme in einem einzigen Vorgang Kurzschluss-, Unterbrechungs- und Bauteilwertprüfungen an allen Schaltungsnetzwerken durchführen, wodurch die Effizienz maximiert wird.
  • Automatisierte Berichterstattung: Die Prüfsoftware erstellt umfassende Berichte zur Ausbeute, Fehlerquote und Testabdeckung für jede Charge.

ICP im Vergleich zum Flying-Probe-Test: Wichtige Unterschiede

Prüfgeschwindigkeit und Durchsatz

  • ICT: Es ermöglicht die gleichzeitige Prüfung jedes Prüfpunkts, ist sehr schnell und ideal für die Massenproduktion: pro Stunde können Hunderte von Leiterplatten getestet werden.
  • Flying Probe: Dieser Test ist ein sequenzieller Test, da die bewegliche Sonde jeweils nur einen Prüfpunkt kontaktieren kann; daher ist der Testzyklus relativ lang, was ihn besser für Prototypen oder Klein- bis Mittelserienfertigung geeignet macht.

Vorrichtungsanforderungen

  • ICT: Jede gedruckte leiterplattendesign erfordert eine dedizierte, speziell konzipierte Prüfplattform. Diese Prüfplattformen sind kostspielig und haben lange Lieferzeiten, insbesondere bei häufigen Änderungen.
  • Flying Probe: Bei diesem Verfahren ist keine spezielle Ausrüstung erforderlich, lediglich Softwareanpassungen. Die bewegliche Sonde lässt sich leicht justieren, und das Testprogramm kann schnell aktualisiert werden, wodurch sich der Debugging-Zyklus verkürzt.

Flexibilität & Änderungsmanagement

  • ICT: Ihre Flexibilität ist unzureichend. Jede Designänderung (zum Beispiel die Verschiebung von Prüfpunkten auf der Leiterplatte) bedeutet, dass die Prüfvorrichtung neu hergestellt werden muss.
  • Flying Probe: Dieser Ansatz bietet hohe Flexibilität und eignet sich ideal für schnelle Prototypenerstellung. Änderungen im Design erfordern lediglich eine Aktualisierung des Prüfprogramms.

Testabdeckung und Genauigkeit

  • ICT-Test: Die gleichzeitige Analyse mehrerer Knoten ermöglicht eine umfassendere Testabdeckung. Dies ist besonders nützlich, um kleinere Lötfehler zu erkennen und funktionale Integrationstests durchzuführen.
  • Flying-Probe-Tester: Diese Methode eignet sich gut zur Erkennung von Unterbrechungen/Kurzschlüssen und auf Komponentenebene, weist jedoch gegenüber ICT bei unzugänglichen Knoten gewisse Einschränkungen auf.

Risiko und Wartung

  • ICT-Tester: Risiko von Verschleiß oder Fehlausrichtung der Prüfstifte, was zu falschen Fehlermeldungen oder Kratzern führen kann.
  • Flying-Probe-Test: Sanfter Tastkontakt; geringes Risiko von Leiterplattenbeschädigungen.

Vor- und Nachteile von Flying Probe und ICT

Faktor

Flying-Probe-Test

In-Circuit-Test (ICT)

Einrichtungskosten

Niedrig (keine Vorrichtung erforderlich)

Hoch (Vorrichtung erforderlich)

Testzyklus/Zeit

Längere Testdauer pro Leiterplatte

Extrem schnell—Hochvolumige Produktion

Volumeneignung

Prototyping, geringe Stückzahlen, schnelle Änderungen

Große, stabile Produktionsläufe

Testabdeckung

Flexibel, kann Testpunkte erreichen, die mit Nadelbett nicht erreichbar sind

Maximal mit vollständigem Zugriff auf die Platine

Changemanagement

Einfach, softwaregesteuert

Teuer—neue Halterung bei jeder größeren Änderung

Beste Testmethode

Für Konstruktionsänderungen, DFT-Überprüfungen, schnelle Rückmeldung

Für stabile Layouts, Effizienz, Durchsatz

Kontaktmethode

Bewegliche Prüfspitzen stellen an jedem Punkt Kontakt her

Feste Stifte (Nadelbett-Fixtur) berühren alle Punkte gleichzeitig

Beschädigungsgefahr

Sehr niedrig

Höher; Risiko bei empfindlichen Pads

Detaillierte Vergleichstabelle: ICT vs. Flying Probe (fortgesetzt)

Aspekt

ICT-Test

Flying-Probe-Test

‎Gerätetyp

Dedizierte Testfixtur mit mehreren festen Stiften (Nadelbett-Fixtur)

Keine dedizierte Vorrichtung; verwendet bewegliche Prüfsonden

Prüfverfahren

Gleichzeitige Prüfung aller Punkte

Sequenzielle Prüfung; die Sonden bewegen sich von einem Prüfpunkt zum nächsten

Prüfzeit

Sekunden pro Leiterplatte – ideal für hohe Stückzahlen

Minuten pro Leiterplatte – am besten geeignet für Prototypen und geringe Stückzahlen

Flexibilität

Niedrig; jede Änderung erfordert eine neue Vorrichtung

Hoch; Software-Anpassung, schnelle Neuprogrammierung

Kosten pro Test

Niedrig bei hohen Stückzahlen, aber hohe Anfangskosten für die Vorrichtung

Höher pro Platine, aber nahezu keine Anfangskosten

Testabdeckung

Besteignet für Unterbrechungen, Kurzschlüsse, Wertprüfungen und integrierte Funktionen

Hervorragend geeignet für Open-/Short-Prüfungen und einige Wertprüfungen, jedoch möglicherweise begrenzt bei dichten BGA- oder inneren Schichtfehlern

Testkomplexität

Kann Funktionstests mit zusätzlichem Aufwand durchführen

Eingeschränkte Funktionstests; Fokus auf elektrische Prüfungen und Bauteilkontrollen

Beste Anwendung

In-Circuit-Test für ausgereifte, hochvolumige Leiterplatten

Schnelle Prototypenerstellung, NPI, geringe Stückzahlen und Leiterplatten mit häufigen Designänderungen

Risiko

Pin-Verschleiß, potenzielle Pad-Beschädigung (insbesondere bei mangelnder Wartung)

Minimales Risiko, schonend für Pads und Leiterplatten

Wann welches Testsystem verwenden: Eine praktische Anleitung

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Wann Flying-Probe-Tests verwendet werden sollten

  • Ihr PCB-Testauftrag betrifft einen Prototypen, eine frühe NPI oder eine kleine Serie.
  • Das Layout ändert sich noch – schnelle und flexible Anpassung erforderlich.
  • Sie benötigen eine schnelle und kostengünstige Testlösung, die Wartezeiten und Kosten für Testplattformen eliminiert.
  • DFT- oder DFM-Analyse läuft; Sie müssen die Testpunkte iterativ überprüfen.
  • Testpunkte auf Leiterplatten befinden sich in dicht bestückten Bereichen und sind schwer zugänglich.

Wann man ICT/In-Circuit-Test verwendet

  • Ihr Schaltungsdesign ist abgeschlossen, und Sie steigern die Produktion schrittweise.
  • Hoher Durchsatz (synchrones Testen) und die kürzestmögliche Testzeit pro Karte sind entscheidend.
  • Das Budget erlaubt eine Anfangsinvestition in Prüfgeräte, die sich bei größeren Anwendungen amortisieren lässt.
  • Funktionstests, Bauteilprogrammierung und weitere In-Circuit-Prüfungen sind erforderlich.
  • Die Anordnung der Leiterplatten sollte sich im nächsten Produktionszyklus nicht wesentlich ändern.

Kombination von Prüfsonden-Test und In-Circuit-Test

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Warum hybride Prüfung verwenden? Die Kombination von aufeinanderfolgenden Flugsondenprüfungen und In-Circuit-Tests kann die vielfältigen Montageprüfanforderungen moderner Leiterplattenfertigungsstraßen abdecken, von der Designverifikation bis zur Massenproduktion:

  • Flugsonden helfen dabei, anfängliche Teststrategien zu entwickeln, designbedingte Prüfprobleme zu identifizieren und Engineering Change Orders (ECOs) zu unterstützen.
  • Sobald Design und Prüfpunkte festgelegt sind, in ICT-Ausrüstung (Information and Communication Technology) investieren, um effizientes Testen sowie schnelle und hochvolumige Produktion zu ermöglichen.

Häufig gestellte Fragen zu ICT und Flugsondenprüfung

F: Welche Prüfmethode eignet sich am besten für DFM/DFT-Validierung?

A: Flugsondenmessungen bieten unschlagbare Vorteile bei Designiterationen und konstruktiven Maßnahmen zur Verbesserung der Fertigungstauglichkeit. Sie erfordern keine Hardwareinstallation und ermöglichen eine schnelle Reaktion auf Designänderungen.

F: Was ist der Hauptunterschied – Flying Probe vs. In-Circuit-Test?

A: Die ICT-Technologie verwendet ein Prüfbett mit Kontaktstiften, um alle Knoten einer Leiterplatte gleichzeitig zu testen, was sie ideal für Anwendungen mit hohem Volumen und niedrigen Kosten macht. Der Moving-Probe-Test hingegen verwendet ein sequenzielles (bewegliches Prüfspitzen-) Verfahren, das sich für die Kleinserienfertigung eignet und flexibel mehrere Leiterplattenänderungen bewältigen kann.

F: Kann der Flying-Probe-Test eine vollständige Funktionstestung durchführen?

A: Obwohl dies bei einfachen Schaltungen möglich ist, werden ICT (zusammen mit funktionellen Geräten) häufiger eingesetzt, um den Betrieb einer Schaltung vollständig zu verifizieren.

F: Welches Risiko besteht, wenn man nur auf ein einziges Prüfsystem setzt?

A: Die ausschließliche Nutzung einer einzigen Prüfmethode kann dazu führen, dass Fehler unentdeckt bleiben oder Engpässe bei der Einführung neuer Produkte und bei der Serienproduktion entstehen. Die Kombination zweier Prüfmethoden (oder deren Ergänzung durch automatische optische Inspektion oder Röntgeninspektion) kann sämtliche Anforderungen an die Prüfabdeckung erfüllen.

F: Wie schnell ist ICT im Vergleich zum Flying Probe?

A: ICT-Systeme können typischerweise mehrere hundert Leiterplatten pro Stunde testen. Im Gegensatz dazu können Fliegende-Nadel-Testverfahren je nach Komplexität der Leiterplatte nur einige Dutzend pro Stunde testen.

Fazit: Der beste Test für Ihre Leiterplatten-Anforderungen

Die Wahl zwischen In-Circuit-Test und Fliegende-Nadel-Test hängt letztendlich von den Produktionsanforderungen, der Komplexität der Platine, dem Budget und der Zeit bis zur Marktreife ab. Der Fliegende-Nadel-Test zeichnet sich in den frühen, schnellen und innovativen Phasen der Produktentwicklung aus, ermöglicht schnelle Designiterationen und sofortiges Feedback. Der In-Circuit-Test bietet mit seiner spezialisierten Ausrüstung und simultanen Testmöglichkeiten umfassende, schnelle und kosteneffiziente Testabdeckung für reife, stabile und großserienmäßige Fertigungsstrecken.

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